Der verlorene Sohn, um 1670, Leinwand, 106 x 97 cm, Musée d’Art et d’Histoire de la Ville de Genève
Begonnen hatte Berchem mit religiösen, mythologischen
und allegorischen Motiven, die den bibelfesten Holländern gut vertraut
waren. In späteren Jahren malte er mediterrane Hafen-Ansichten, in
denen sich die Lockerung der gesellschaftlichen Konventionen spiegelt. In
diesen Phantasiekompositionen setzen sich märchenhafte Orientalen,
theatralisch auftretende Musikanten, modisch gekleidete Damen und Herren
vor mediterraner Kulisse selbst in Szene. Die brillant phantastischen Figurengruppen
gehören zu den wichtigsten Vorstufen der irrealen Gesellschaftsspiele
des Rokokos.
