
Ruinenlandschaft mit steinerner Brücke, 1675, Leinwand, 68,5 x 82,5 cm, Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie
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Vor zwei Jahren zeigte das Kunsthaus Zürich die erste
monographische Ausstellung zu Pieter Claesz und den Anfängen der Stilleben-Malerei.
Nicolaes Berchem ist Claesz’ Sohn und hat den Pinsel ebenso meisterhaft
geführt wie sein Vater. Doch sein Temperament führte ihn in eine
völlig andere Bilderwelt. Anstatt die geheime Geometrie von wenigen,
sorgfältig gruppierten Weingläsern, Silberbechern, Zinntellern
und ihre nie auszuschöpfenden Reflexe zu erforschen, hat Berchem im
trüben Holland des 17. Jahrhunderts eine ferne, nie gesehene Ideallandschaft
imaginiert. Wie konnte er damit erfolgreich sein?